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August 18, 2025

Coaching Tipps

Erschöpfte Eltern sind verletzlich – und genau da setzen manche „Schlafcoachings“ an: mit großen Versprechen, Druck und psychologischen Kurzschlüssen. Dieser Beitrag hilft dir, Unsinn zu erkennen, seriöse Angebote zu finden und selbstsicher zu entscheiden.

1) Typische Masche: „Dein Baby schläft nicht, weil DU Angst/Trauma hast.“

Was Eltern oft erleben Besonders Mütter hören Sätze wie: „Dein Baby schläft nicht, weil du dein inneres Kind noch nicht geheilt hast.“ „Du hast unbewusste Blockaden, lösen wir die – dann schläft es.“ Klingt nach Hilfe – ist oft ein Schuldmechanismus: Die Verantwortung wird auf dich verschoben. Du fühlst dich als Problem, statt konkrete Unterstützung zu bekommen.

Warum das nicht stimmt

Ja, Elternschaft rührt an unsere Geschichte. Aber Babyschlaf ist multifaktoriell: Schlafumgebung, Rhythmen, Reize, Reife, Temperament, Bindung, Gesundheit. Wer behauptet, erst nach deiner Traumaheilung könne dein Baby schlafen, blockiert echte Hilfe und verstärkt Selbstzweifel.

Was stattdessen gilt


Du darfst an deinen Themen arbeiten – ohne die Schuld am Schlaf deines Babys zu tragen.
Struktur, Rhythmus, passende Rituale und feinfühlige Begleitung fördern Schlaf – nicht
Schuldzuweisung.

Merksatz

Du musst nicht „vollkommen geheilt“ sein, damit dein Kind gut schläft. Du brauchst Klarheit, Struktur und liebevolle Bindung.

2) Rote Flaggen: Daran erkennst du dubiose Angebote

 Heilsversprechen & Garantien: „Schläft in 3 Wochen durch – garantiert.“
 Druck & Schuld: „Wenn du wirklich bindungsorientiert wärst, würdest du …“
 Psychotherapie light: Trauma-Bearbeitung, EMDR, NLP, Hypnose ohne anerkannte Qualifikation – No-Go im Coaching.
 Dogmen statt Diagnose: „Familienbett löst alles“ / „Nur eigenes Bett ist richtig“.
 One-Size-Fits-All: Standardplan für alle Babys; kein Blick auf Alter, Entwicklung, Gesundheit.
 Schreienlassen verpackt: „Nur kurz protestieren lassen“, „Nicht sofort reagieren“ – ohne klares Bindungskonzept.
 Geheimrezepte & „Wissenschaft“ ohne Quellen: Pseudobegriffe, keine Transparenz.
 Intransparente Kosten & Upselling: Vage Preise, ständige Zusatzkäufe, undurchsichtige Verträge.

3) Grüne Flaggen: Woran du seriöse Begleitung erkennst

 Transparenz: Klare Infos zu Ausbildung, Methodik, Ablauf, Grenzen.

 Bindungsorientierte Haltung: Bleiben & begleiten, kein Kontaktabbruch, kein Druck.
 Individualisierung: Alter, Entwicklung, Temperament, Stillstatus, Familienalltag werden einbezogen.
 Realistische Ziele: Verbesserungen in Wochen, keine „Wunder“ über Nacht.
 Kooperation: „Bei Gesundheitsfragen bitte Kinderärzt:in/Stillberatung einbinden.“
 Kompetenzgrenzen: Kein „Therapieren“ ohne Approbation. Coaching = Hilfe zur Selbsthilfe.
 Nachhaltigkeit: Fokus auf Rhythmus, Rituale mit Hingabe, Schlafumgebung, Tagesstruktur – nicht auf Tricks.
 Würde & Sprache: Kein Shaming, keine Schuldzuweisung – Respekt für Elternkompetenz.

4) Masche: „Gleichgesinnte versammeln“ – Opfergemeinschaft-Hype

Was Eltern oft erleben

In geschlossenen Gruppen oder Kanälen wird ein „Wir gegen die da draußen“-Gefühl aufgebaut. Einzelfälle werden als „Beweise“ präsentiert, Zweifel als „toxisch“ abgewertet. Wer nicht mitzieht, „hat keine Ahnung“ oder ist „unmütterlich“. Häufig verkaufen Admins parallel eigene Kurse/Produkte.

Warum das gefährlich ist

Solche Echo-Kammern verstärken Scham, Angst und Abhängigkeit – und verhindern differenzierte Lösungen. Bestätigungsfehler („Alle hier machen es so, also muss es richtig sein“) ersetzt fachliche Prüfung. Am Ende triffst du Kauf- und Erziehungsentscheidungen aus Gruppendruck statt aus passender Fachinformation.

Zusätzliche rote Flaggen in solchen Communities


 Absolutismen: „immer/nie“, „die einzig richtige Methode“
 Shaming & Ausschlüsse bei abweichenden Erfahrungen
 Screenshots/Pranger-Posts über andere Eltern/Fachpersonen
 Moderation, die Kritik löscht, aber Sales-Posts durchwinkt
 Admins/Influencer mit finanzieller Eigeninteresse („Rabattcode“, Upselling)

Was stattdessen hilft

 Quelle mischen: Mindestens eine unabhängige Fachquelle neben der Community.
 Fragen stellen: „Welche Daten? Welche Altersgruppe? Welche Grenzen?“
 Sprache prüfen: Wird beraten – oder gedrängt/angstgemacht?
 Grenzen setzen: Gruppen verlassen, nach denen du dich kleiner, schuldiger oder verunsicherter fühlst.
 Fokus zurückholen: Was braucht dieses Kind, diese Familie – nicht: Was fordert das Kollektiv?

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